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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 49

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 49 und Liedern" deuten auf fränkische, zum Teil auch auf slavische Einflüsse hin. Als die Slavenländer ö. der Elbe unterworfen wurden, drangen thüringische Kolonisten in so großen Mengen in die Mark Meißen (das heutige Königreich Sachsen) und Schle- sien, daß deren Bevölkerung als eine Abzweigung des thüringischen Stammes be- trachtet werden kann. An der Germanisierung Schlesiens nahmen überdies noch hessische und mainfränkische Einwanderer teil. Seit Jahrhunderten gelten die sächsischen Länder als Sitz ausge- zeichneter Schulbildung von der Volksschule bis zur Hochschule hinauf, und groß ist die Zahl der Künstler, Dichter und Denker, die diesem Land entsprossen sind, so die Meister der Erzählkunst, Gustav Freitag und Ctto Ludwig, die genialen Dar- steller des Tier- und Pflanzenlebens, Brehm und Roßmäßler, der Schöpfer volkstüm- licher geistlicher Lieder, Paul Gerhard; serner Rudolf Baumbach, dessen Liederdichtun- gen das schalkhafte Wesen und den anmutigen Charakter seines Heimatlands so trefflich wiederspiegeln, und Ludwig Richter, dessen Meisterhand die ganze Innigkeit trauten deutschen Familienglücks darzustellen verstanden hat. Den liederreichen Gauen Mittel- deutschlands gehören die großen Tonkünstler Sebastian Bach, Georg Friedrich Hän- del, Robert Schumann und Richard Wagner an. Hier stand auch die Wiege Luthers, Lessings, Leibniz' und Fichtes. Die Staaten der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Die natürliche Vielge- staltigkeit Mitteldeutschlands findet auch in staatlicher Beziehung ihren Aus- druck; namentlich das Weserbergland und Thüringen sind wie im Mittelalter so auch heute noch in eine große Zahl von Kleinstaaten aufgelöst. An der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle haben folgende Staaten Anteil: das Königreich Preußen mit größeren oder kleineren Teilen der Provinzen Rheinland, Westfalen, Hessen-Nassau, Hannover, Sachsen und Schlesien, ferner das Großherzogtum Hessen mit der

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 17

1909 - Leipzig : Hirt
108. Die Unglcksjahre 18051807. 17 108. Die Unglcksjahre 18051807. 1. Der dritte Koalitionskrieg, 1805. Nachdem Napoleon, um Eng- 1805. land zu schaden, Hannover hatte besetzen lassen, schlo England mit fter- reich und Rußland einen neuen Bund gegen Frankreich, während der friedliebende Friedrich Wilhelm Iii. noch dem Kriege fernbleiben zu knnen hoffte. Die franzsische Flotte wurde von den Englndern unter Nelson beim Vorgebirge Trafalgar vernichtet (Nelsons). Dagegen drang Napoleon, untersttzt durch die Fürsten von Baden, Wrttemberg und Bayern, in sterreich ein und besiegte die vereinigten sterreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dezember) so entscheidend, da Kaiser Franz den Frieden zu Preburg schlo. Er mute Venetien an Frankreich, Tirol an Bayern und die schwbischen Be-sitznngen an Baden und Wrttemberg abtreten. Napoleon hatte einen Teil seines Heeres widerrechtlich durch das preuische Ansbach marschieren lassen und dadurch die Geduld Friedrich Wilhelms auf eine harte Probe gestellt. Bald darauf machte der Zar Alexander I. auf der Reise zu seinem Heere einen Besuch in Berlin und bewog den König, zum Kriege gegen Frankreich zu rsten. Zunchst schickte Friedrich Wilhelm seinen Minister Hangwitz an Napoleon, um Genugtuung zu fordern. Statt dessen lie sich der unentschlossene Ge-sandte von Napoleon bis nach der Schlacht bei Austerlitz hinhalten und unterzeichnete dann einen Vertrag, wonach Preußen Ansbach an Bayern, Kleve an Frankreich abtreten und dafr Hannover annehmen mute. 2. Auflsung des Heiligen Rmischen Reiches deutscher Nation, 1806. 1806. Eine unmittelbare Folge des Krieges war der Rheinbund, den Napoleon mit fechzehn fdwestdentschen Fürsten schlo. Sie muten sich verpflichten, ihren Protektor" im Kriege zu untersttzen, und erhielten dafr die in ihren Gebieten gelegenen Herrschaften kleiner Fürsten. Kaiser Franz legte nun die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich nur noch Kaiser von sterreich, welchen Titel er schon 1804 angenommen hatte. So wurde das tausendjhrige Reich, das schon lngst kein Leben mehr hatte, begraben. Stimmen, die sich der die neuen Zustnde freimtig uerten, unterdrckte Napoleon gewaltsam. Den Nrnberger Buchhndler Palm, der die von einem unbekannten Verfasser herrhrende Flugschrift Deutsch-land in seiner tiefsten Erniedrigung" verbreitet hatte, lie er erschieen. E. M. Arndt, Professor in Greifswald, der in seinem Buche Geist der Zeit" das deutsche Volk zur Bekmpfung des Erbfeindes ermahnte, mute nach Schweden flchten. 8. Preuens Fall, 18061807. Die Kriegspartei in Preußen wurde immer strker. Auch die Knigin Luise stand auf ihrer Seite. Als nun Christensen, Lehrbuch. Iv. Neubtg, 2

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 45

1909 - Leipzig : Hirt
121. Geistiges und wirtschaftliches Leben zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. 45 unterdrckt hatte, bewog einige Unionsfrsten zum Abfall und forderte zur Wiederherstellung des alten Bundes auf. Bevollmchtigte sterreichs und der auf seiner Seite stehenden Fürsten traten in Frankfurt als Bundestag auf. Der Gegensatz der beiden Parteien schien zum Kriege zu führen. Schon standen sich in Kurhessen preuische und sterreichisch-bayrische Truppen kampfbereit gegenber. Da aber sterreich auch den Zaren Nikolaus I. auf seiner Seite hatte und das preuische Heer nicht gengend vorbereitet erschien, entschlo sich Friedrich Wilhelm zum Nach-geben. Durch den Bertrag zu Olmtz im November 1850 wurde die 1850. Union aufgelst und der Bundestag wiederhergestellt. 4. Das Ergebnis fr Schleswig-Holstein. Die Schleswig-Holsteiner hatten nach dem Friedensschlu zwischen Preußen und Dnemark den Krieg auf eigene Hand fortgesetzt. Nach dem Olmtzer Vertrage jedoch muten sie auf Verlangen des Bundestages die Waffen niederlegen. Die dnische Regierung verpflichtete sich, den Herzogtmern eine gewisse Selb-stndigkeit der Verwaltung zu lassen und insbesondere Schleswig nie in Dnemark einzuverleiben. Dies hinderte sie jedoch nicht, das Deutschtum nach Krften zu unterdrcken; deutsche Gesinnung durfte sich nicht uern, nationalgesinnte Männer, wie der Dichter Theodor Storm, muten das Land verlassen, dafr kamen dnische Beamte ins Land, und die dnische Sprache wurde in Schleswig gefrdert. der die Erbfolge bestimmten die Gromchten im Londoner Protokoll 1852, da nach dem Tode 1852. Friedrichs Vii. die gesamte dnische Monarchie an den Prinzen Christian von Glcksburg fallen sollte; dadurch wurde der in Schleswig-Holstein erbberechtigte Prinz Christian von Augustenburg ausgeschlossen. 5. Das Ergebnis fr Deutschland. Das deutsche Volk sah seine Hoffnungen abermals gescheitert. Das Sehnsuchtsbild der Einheit und Gre des Vaterlandes war in alle Schichten des Volkes gedrungen, aber nicht verwirklicht. Nur das war erreicht worden, da die Ver-fassungsform der Volksvertretung endgltig der die selbstherrliche ge-siegt hatte. Die Einheitsgedanken aber lebten im stillen fort; wie krftig sie wirkten, bewies das Schillerfest am 10. November 1859, das in 1859. ganz Deutschland als Fest der Zusammengehrigkeit gefeiert wurde, und der in demselben Jahre gegrndete Nationalverein, der es als seine Ausgabe hinstellte, fr eine Einigung unter preuischer Fhrung zu wirken. 121. Geistiges und wirtschaftliches Leben zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. 1. Literatur und Kunst. Die Stimmung der vierziger Jahre spiegelte sich deutlich in der Literatur. Heine und Brne und die sich an sie anschlieendeil Schriftsteller vom Jungen Deutschland" richteten hnlich

4. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 51

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die deutsche Revolution. 18481849. 51 Die Herzogtmer Schleswig - Holstein, von denen Holstein zum deutschen Bunde gehrte, waren seit dem Ausgang des Mittelalters mit Dnemark durch Personalunion verbunden; der dnische König war also zugleich Her-zog von Schleswig - Holstein. Aber die Herzogtmer hatten ihre eigene Verfassung und Verwaltung; nach altem Rechte ferner waren sie untrennbar miteinander verbunden, up ewig ungedeelt"; auch galt in Dnemark die weibliche, in Schleswig - Holstein die m n n -liche Erbfolge. Nun hatte der damalige König von Dnemark, C h r i st i a n Viii., nur einen kinderlosen Sohn; falls dieser starb, muten die Herzogtmer von Dnemark losgelst werden und an den nchsten Ver-wandten in mnnlicher Linie, den Herzog von Sonderburg - Augustenburg, fallen. Dies wnschten Regierung und Volk in Dnemark zu verhindern; und im Jahre 1846 erlie Christian Viii. in einem offenen Brief" die Erklrung, da auch in den Herzogtmern die weibliche Erbfolge gelte. Dieser Schritt erregte nicht nur in den bedrohten Landen, sondern in ganz Deutschland die strkste Erregung, die wieder in der allgemeinen Verbrei-tung eines Liedes, des Liedes Schleswig - Holstein meerumschlungen", Ausdruck fand. So wurden die nationalen, auf Einigung der Nation gerich- Erregung teten Bestrebungen immer strker; sie waren innig verbunden mit den k o n -st i t u t i o n e l l e n, auf Schaffung von Verfassungen gerichteten Bestre-bungen. Man forderte, da nicht nur in den Einzelstaaten Volksvertretungen geschaffen wrden, sondern auch, da ein allgemeindeutsches Parlament dem Bundestag zur Seite trte. Mitten in dieser Erregung kam die Kunde von der franzsischen Februarrevolution. Die deutsche Revolution. 1848 1849. 43. Die franzsische Februarrevolution und die Erhebung Napo- leonslll. Im Februar 1848 brach in Paris eine Revolution aus, welche Republik binnen wenigen Tagen zum Sturze Louis Philipps, der niemals 1848' hatte beliebt werden knnen, und zur Erklrung der Republik fhrte. Der gestrzte König begab sich, wie einst Karl X., nach England. Der republikanischen Regierung gelang es nur schwer, die Ordnung und Sicherheit ausrecht zu erhalten. Ein Aufstand der erregten Arbeiter-bevlkerung von Paris mute in einem dreitgigen Straenkampf nieder-geworfen werden. Unter diesen Verhltnissen wnschte die ruheliebende Mehrheit der Franzosen an der Spitze des Staates einen Mann zu sehen, der geeignet wre, die ffentliche Sicherheit zu gewhrleisten und weitere 4*

5. Deutsche Geschichte - S. 194

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
194 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Jahre vorher besetzt hatten, auf das aber Georg Iii. von England keineswegs verzichtet hatte. So verfeindete sich Preußen mit England und ver-bndete sich mit seinem natrlichen Gegner Frankreich. >' ?\ 205. Der Rheinbund und das Ende des deutschen Reichs. Durch die Schlacht von Austerlitz hatte Napoleons Macht einen gewaltigen Auf-em schroung genommen. Mit tyrannischer Willkr verfgte er nunmehr der Napoleons Staaten und Völker. Inneapel erklrte er die dort herrschende Dynastie der Bourbonen fr abgefetzt und fetzte seinen Bruder Joseph als König ein; der batavischen Republik machte er ein Ende, schus ein Knigreich Holland und verlieh es seinem Bruder Ludwig; am Niederrhein stiftete er ein Groherzogtum Berg, das sein Schwager, der Reitergeneral Joachim Murat, erhielt. Ferner wurden die Lande zahlreicher Fürsten, Grafen und Herren in Sd- und Westdeutschland eingezogen (mediatisiert), z. B. die Gebiete der Fürsten von Hohenlohe sowie der Fürsten von Thurn und Taxis, welche im alten Reich die Post verwaltet hatten. Diese Gebiete wurden unter sechzehn Staaten verteilt, welche zu einem unter Napoleons Protektorat $ebmtdeiu= sich^den Bunde, dem Rheinbunde, zusammentraten. Dazu gehrten u. a. die Knigreiche Bayern und Wrttemberg, die Groherzog-tmer Baden, Hessen-Darmstadt und Berg. Die Rheinbund-staaten stellten dem Kaiser der Franzosen Truppen fr alle seine Kriege. So begannen fr Deutschland die Jahre der Demtigung unter die Fremd-Herrschaft. Bei dem Nrnberger Buchhndler Palm erschien damals eine Schrift: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung"; da er sich weigerte den Verfasser zu nennen, wurde er erfchossen. !lten^Reiches Die Grndung des Rheinbundes bedeutete die Auslsung des 1806. deutschen Reiches. Im August 1806 legte der deutsche Kaiser Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder; das Reich, das einst die Sachsen-kaiser geschaffen hatten, hatte aufgehrt zu sein. Schon im Jahre 1804 hatte Franz den Titel eines Kaifers von Oft erreich angenommen; er heit als solcher Franz I. Tic Belegung Preuens. 18061807. 2skmrtu 206. Friedrich Wilhelm Ii. und Friedrich Wilhelm Iii. Unter i?8 bis Friedrich Wilhelm Ii. hatte sich der preuische Staat betrchtlich 1797 vergrert. Zunchst waren die beiden Frstentmer Ansbach und B a y -reuth, der bisherige Besitz der frnkischen Hohenzollern, an Preußen Amru*- 4#Wva~

6. Kurzer Abriß der Geschichte und Verfassung des Großherzogtums Hessen - S. 1

1911 - Breslau : Hirt
Kurzer Abriß der Geschichte und Verfassung des Erzherzogtums Hessen. Von Professor K. Henkelmann, Oberlehrer am Grotzh. Gymnasium zu Bensheim a. d. V. I. Geschichte. Übersicht. Das Großherzogtum Hessen, bestehend aus den drei Provinzen Starkenbnrg, Oberhessen und Rheinhessen mit zusammen 7690 qkm Flächeninhalt und 1282000 Einwohnern, ist eine Schöpfung der Neuzeit und erhielt im wesentlichen seine heutige Gestalt durch den Wiener Kongreß (1815). Schon im Jahre 1806 hatte der Landgraf Ludwig X. von Hessen-Darmstadt den Titel eines Großherzogs von Hessen angenommen. Der Begründer der Hessen-Darmstädtischen Linie ist Landgraf Georg I. (1567—1596), der jüngste Sohn Philipps des Großmütigen, der die gesamten hessischen Lande unter seine vier Söhne geteilt hatte. Der erste Landgraf von Hessen war der Enkel der hl. Elisabeth, Heinrich I. (1264—1308), aus dem Hause Brabant. Vom Jahre 1122—1247 war nämlich Hessen, das Land der alten Chatten, im Flußgebiet der Werra, Fulda, Eder und Lahn gelegen, mit der Landgrafschaft Thüringen vereinigt. Vorher gehörte es zum Herzogtum Franken. Der deutsche König Konrad I. und sein Bruder Eberhard waren Herzöge von Franken und Herren von Hessen. Nach dem Verfall des Konradinischen Hauses kamen die hessischen Lande an verschiedene Grasengeschlechter und schließlich durch Erbschaft an Thüringen. § 1. Hessen mit Thüringen vereinigt (1122—1247). Von den Landgrafen von Thüringen, die zugleich Herren von Hessen waren, seien erwähnt Hermann I. (1190—1217), ein Vetter des Kaisers Heinrich Vi. An dem kunstsinnigen, aber leichtlebigen Hofe Hermanns fand außer Wolfram von Eschenbach und anderen Sängern auch Walther von der Vogelweide Aufnahme. Das geräuschvolle Treiben, das dort herrschte, schildert er in dem launigen Lied: Der in den ören siech von ungestillte st, daz ist min rät, der laz den hof ze Düringen fr!. Bekanntlich verlegt die Sage auch den Sängerkrieg auf der Wartburg in die Regierungszeit Hermanns. Sein Sohn Ludwig Iv. (1217—1227) war vermählt mit Elisabeth, der Tochter des Königs Andreas Ii. von Ungarn. Schon als vierjähriges Kind wurde sie auf die Wartburg gebracht und mit Ludwig erzogen, dem sie im zarten

7. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 1

1911 - Breslau : Hirt
Kurzer Abri der Geschichte und Verfassung des Eroherzogtums Hessen. Von Professor 5t. Henkelmann, Oberlehrer am Groh. Gymnasium zu Bensheim a. d. B. 1. Geschichte. bersicht. Das Groherzogtum Hessen, bestehend aus den drei Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen mit zusammen 7690 qkm Flcheninhalt und 1282000 Einwohnern, ist eine Schpfung der Neuzeit und erhielt im wesentlichen seine heutige Gestalt durch den Wiener Kongre (1815). Schon im Jahre 1806 hatte der Landgraf Ludwig X. von Hessen-Darmstadt den Titel eines Groherzogs von Hessen angenommen. Der Begrnder der Hessen-Darmstdtischen Linie ist Landgraf Georg I. (15671596), der jngste Sohn Philipps des Gromtigen, der die gesamten hessischen Lande unter seine vier Shne geteilt hatte. Der erste Landgraf von Hessen war der Enkel der hl. Elisabeth, Heinrich I. (12641308), aus dem Hause Brabaut. Vom Jahre 11221247 war nmlich Hessen, das Land der alten Chatten, im Flugebiet der Werra, Fulda, Eder und Lahn gelegen, mit der Landgrafschaft Thringen vereinigt. Vorher gehrte es zum Herzogtum Franken. Der deutsche König Konrad I. und sein Bruder Eberhard waren Herzge von Franken und Herren von Hessen. Nach dem Verfall des Konradinischen Hauses kamen die hessischen Lande an verschiedene Grafengeschlechter und schlielich durch Erbschaft an Thringen. 1. Hessen mit Thringen vereinigt (11221247). Von den Landgrafen von Thringen, die zugleich Herren von Hessen waren, seien erwhnt Hermann I. (11901217), ein Vetter des Kaisers Heinrich Vi. An dem kunstsinnigen, aber leichtlebigen Hofe Hermanns fand auer Wolfram von Eschenbach und anderen Sngern auch Walther von der Vogelweide Aufnahme. Das geruschvolle Treiben, das dort herrschte, schildert er in dem launigen Lied: Der in den ren siech von ungestillte si, daz ist min rt, der laz den hof ze Dringen fr!. Bekanntlich verlegt die Sage auch den Sngerkrieg auf der Wartburg in die Regierungszeit Hermanns. Sein Sohn Ludwig Iv. (12171227) war vermhlt mit Elisabeth, der Tochter des Knigs Andreas Ii. von Ungarn. Schon als vierjhriges Kind wurde sie auf die Wartburg gebracht und mit Ludwig erzogen, dem sie im zarten

8. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 149

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Das Kaiserreich Napoleons I. 149 herstellung der früheren Zustände, das Legitimitätsprinzip; es wurden aber zahlreiche Ausnahmen notwendig. Preußen verzichtete auf Ans- Besitzver-bach und Bayreuth, da Bayern im Vertrag von Ried (Oktober) die anderunsen Erhaltung seines Umfanges zugesichert war, und auf einen Teil seiner früheren Besitzungen in Polen, die an Rußland fallen sollten. Dafür verlangte es als Entschädigung ganz Sachsen, dessen König bis zur Leipziger Schlacht Napoleons Verbündeter geblieben war. Da die meisten Mächte diese Vergrößerung Preußens nicht zugeben wollten, schlossen sie ein geheimes Bündnis (3. Januar) gegen Preußen und das mit ihm übereinstimmende Rußland. Preußen begnügte sich daraufhin mit der nördlichen Hälfte von Sachsen. Für Ansbach-Bayreuth bekam es Jülich und Berg, für die verlorenen polnischen Besitzungen den Westen des alten Bistums Münster,^Westfalen, Dortmund, Kurköln, Kurtrier und Teile von Luxemburg und Limburg; im übrigen behielt es die Besitzungen von 1805 außer Hildesheim, Ostfriesland und Goslar, die an Hannover kamen, das dafür Lauenburg an Dänemark als Ersatz für Norwegen überließ, dessen Krone Karl Xiii. von Schweden, später Bemadotte zufiel. Schweden trat dafür den Rest von Vorpommern und Rügen an Preußen ab. Österreich verzichtete auf Belgien, das mit den Niederlanden zu einem Königreich verbunden wurde, und erhielt dafür Venetien und die Lombardei. In Italien wurden sonst die alten Verhältnisse wiederhergestellt, nur kam Genua an Sardinien. Die Verhandlungen über eine Neugestaltung ' Deutschlands führten, da Franz I. die Kaiserkrone nicht wieder annehmen wollte, schließlich zu der Akte vom 8. Juni 1815, durch die ein Deutscher Bund von 39 souveränen Staaten begründet wurde. § 131. Deutsche Dichtung. Nicht zum wenigsten war das Er-Die jungen wachen des deutschen Nationalgefühls auch durch die Literatur Rin^enidei-r gefördert worden. Heidelberg, dessen Universität zu Beginn des bcrg Jahrhunderts wiederhergestellt war, mit dem von den Franzosen zerstörten Schloß in schönster Gegend gelegen, wurde der Ausgangspunkt der neuen Bewegung (zweite romantische Schule). Aus der unerfreulichen Gegenwart flüchtete man sich in die großen Zeiten Deutschlands; den Franzosen gegenüber betonte man das eigentümlich Deutsche. Es erschien Des Knaben Wunderhorn, eine von Achim von Arnim und Clemens Brentano herausgegebene Sammlung alter Volkslieder. In den Kreis dieser jüngeren Romantiker gehörte auch Görres, der früher ein begeisterter Republikaner, sich später bemühte, als Katholik Glauben und Wissen zu vereinigen. 1809 siedelten Arnim und Brentano nach Berlin über und traten dort in Berlin zu dem „Nordsternbund“ in Beziehung. Diesem gehörte Fouque an, der Dichter frommer Rittergeschichten und der Tjndine, Cha-misso, der französische Feinheit und deutsches Gemüt vereinte, 1815 (jrundung des Deutschen

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 136

1894 - Dresden : Ehlermann
136 Zeit der Rückströmung. — § 45. Wiederaufrichtung Preussens. in St. Petersburg; 1813 an Steins Seite in Deutschland, 1818 Professor der Geschichte in Bonn. Von der Reaktion arg verkannt und ausser Thätigkeit gesetzt, tritt er 1840 wieder in sein Amt; 1848 Mitglied des Frankfurter Parlaments, 7 1860 neunzigjährig. Sein Denkmal in Bonn auf dem „alten Zoll“ und auf dem Rugard in Rügen. Prosaschriften: 1806 ,,Geist der Zeit", 1812 „Katechismus für den deutschen Landwehrmann“, 1814 „Der Rhein, Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze“. Von seinen Liedern die bekanntesten: „Was ist des Deutschen Vaterland?“, „Was blasen die Trompeten? Husaren heraus!“, „Der Gott, der Eisen wachsen liess“, „Sind wir vereint zur guten Stunde“. 2) Theodor Körner, Sohn des Freundes Schillers, der Sänger von „Leyer und Schwert“. Viele seiner Lieder gingen, getragen von den Weisen Carl Maria v. Webers, von Mund zu Mund: „Du Schwert an meiner Linken“, „Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?“, „Vater, ich rufe dich“ (über seinen Tod s. § 42, Ii. A.). 3) Heinrich von Kleist, der die Freiheitskriege nicht mehr erlebt (Dichter der vaterländischen Dramen: „Der Prinz von Homburg“ und „Die Hermannsschlacht!“) 4) Max von S che nk e n d o r f: „Freiheit, die ich meine“, „Erhebt euch von der Erde, ihr Schläfer aus der Ruhi“ „In dem wilden Kriegestanze“. 5) Friedrich Rückert. „Geharnischte Sonette“. 6) De la Motte Fouque. „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“. 7) Eichendorff s. unten § 52, I. d.j b) Das Wirken von Gelehrten in vaterländischem Sinne. 1808 Fichtes Reden an die deutsche Nation. (Vgl. § 37, Iv.), Schleiermacher u. a. Zweiter Zeitraum (Erster Zeitraum der Neuesten Geschichte). Vom zweiten Pariser Frieden bis zur französischen Februarrevolution. 1815—1848. Erster Abschnitt. Zeit der Rückströmung. Vom Ende der Befreiungskriege bis zur französischen Julirevolution. 1815—1830. § 45. Die Wiederaufrichtung Preussens. I. Preussens Gebiet, von der russischen bis zur französischen Grenze reichend, durchkreuzt und durchschnitten von anderen deutschen Gebietsteilen (Braunschweig, Hannover, Anhalt, thüringische Staaten, Hessen, Nassau u. a.) Zwei getrennte Hälften. Gegen 5100 □ Meilen (600 weniger als vor dem Tilsiter Frieden), über 10 Millionen Einwohner.

10. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 66

1894 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
66 Sechste Periode. Von 1648 —1789. — Zweiter Abschnitt. Von 1740 —1789. waltung zu centralisieren, die Unterschiede der einzelnen Länder zu beseitigen und dem Gesamtstaate deutsches Gepräge zu geben. Für die Kunst, die Musik und Dichtung, begeistert, förderte er unausgesetzt die Werke Mozarts.1 Allzu sehr seinem hochflie- genden Enthusiasmus für die Menschheit und zu wenig staats- männischen Erwägungen folgend, stiefs er überall auf Yerkennung und Widerstand und verzehrte seine Kraft in tragischer Sisyphos- arbeit. In Belgien entstand, da sowohl Adel wie Klerus wie Bürgertum gegen Josef erbittert war, ein Aufstand, der zur Losreifsung der Provinzen führte, die erst Josefs Ii. Bruder Leo- pold Ii. (1790 — 92) wiedergewann; und den Verlust Ungarns konnte Josef nur dadurch verhindern, dafs er alle mifsliebigen Dekrete widerrief. Trotzdem aber und trotz der Restauration unter Leopold Ii. und der Reaktion unter Franz Ii. (1792 —1835) blieb sein Wirken für Österreich nicht verloren. e) Die kleineren deutschen Staaten. In vielen dersel- den herrschte freilich ein die französischen Ludwige nachäffendes verruchtes Treiben, und wo die Steuern der bis aufs Blut aus- gesogenen Unterthanen für den Prunk und die Ausschweifungen des Hofes nicht ausreichten, wurden die Landeskinder in fremden Kriegsdienst verkauft. Besonders schlimm stand es in Kursach- sen unter August Ii. und Iii. (darauf traten bessere Zustände ein), der Pfalz, Ansbach und Bayreuth, Württemberg (Karl Eugen; Schubarts und Schillers Schicksal), Hessen-Kassel, Braunsclrweig. Aber der Einflufs Friedrichs d. Gr. wirkte auch vielfältig wohl- thätig; so in Bayern, Kursachsen seit 1764, Sachsen-Weimar (Karl August), Baden, Anhalt-Dessau (Basedows Philanthropin). Auch in manchen geistlichen Stiftern geschahen segenreiche Re- 1) Im 18. Jh. begann das klassische Zeitalter der deutschen Tonkunst mit Georg Friedr. Händel, der am gröfsten im Oratorium wurde (geb. in Halle, f in London), und Joh. Seb. Bach (f als Kantor der Thomasschule in Leip- zig), dem hervorragendsten Kirchenmusiker. Beider Wirken fällt wesentlich in die erste Hälfte des 18. Jh. In der zweiten Hälfte wurde — Glucks Wir- ken für die Oper gehört wesentlich dem Auslande an — Wien die musika- lische Hauptstadt Deutschlands durch die grofsartigen Schöpfungen Wolfgang Amadeus Mozarts (geb. in Salzburg, f 1791), Josef Haydns und Ludwigs van Beethoven (geb. in Bonn, -f 1827).
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